Der lange Weg zum geeigneten Schnitt

Harris Tweed schreit förmlich danach ein Blazer zu werden und so war klar, dass das auch für meinen Harristweed der Fall sein sollte.

 

Als Schnittmuster schwebte mir Nr. 7445 von Simplicity aus der "Amazing Fit Collection" vor. Ich habe mir im Netz viele Blazer angesehen und mir gefällt diese Form mit den Prinzessnähten bis zur Schulter sehr gut. Das Schnittmuster gibt es in zwei verschiedenen Längen und in drei verschiedenen Weiten, wobei ich plane, den Probeblazer in der kürzeren Version zu machen, den Tweedblazer dann aber lieber in länger.  Ich muss jedoch sehen, wie weit mein Stoff reicht. Ich habe zwar vier Meter Stoff, aber Harristweed liegt nur 70 cm breit und ich bin mir nicht sicher wie weit mein Stoff reicht.

 

Da ich bis jetzt nur einen Blazer genäht habe, war ein Probeteil unabdingbar, wahrscheinlich sogar mehrere. Vorgesehen habe ich dafür einen schönen blauen Wollstoff, der aber deutlich dünner als der Harristweed ist, aber so kann ich zumindest das Schnittmuster abschätzen und wenn ich mich nicht ganz zu doof anstelle, dann hätte ich so noch ein tragbares Probeteil.

 

Für die Innenkonstruktion habe ich mir das Buch "Couture Sewing" von Claire Schäfer als Begleiter ausgesucht, dort befindet sich ein ganzen Kapitel "Tailored Jacket", dass sich vor allem mit der Innenkonstruktion klassischer Blazer beschäftigt.

 

Einen Futterstoff hattee ich bereits gekauft, ein Reststück von einem Tommy Hilfinger Futterstoff in dunkelblau.

Also legte ich los und schnitt erstmal einen Nessel als Probeteil zu. Und dann verließ mich für fast zwei Jahre der Schwung.....

Ich weiß nicht mehr warum mein Bauchgefühl beim Gedanken an den Blazer sich meldete, aber ich wollte einfach nicht weitermachen, Entweder war es der Respekt vor dem Stoff oder der Respekt vor dem Schnitt, vor allem der doch schwierigen Innekonstruktion, ich kam nicht weiter.

 

Zwei Jahr gingen ins Land und der Tweed lag im Regal und schaute mich vorwurfsvoll an. Bis im Oktober in diesem Jahr die neue Burda erschien.

 

Das Masterpiece, eine sportliche Jacke, erinnerte nicht nur an meinen Fischgrättweed, sondern erschien mir die ideale Kombination. Der Tweed ist doch relative dick, das heißt, wenn man eine Jacke daraus innen trägt, wird einem relativ schnell warm. Ein Blazer ist auch nur bedinge geeignet als Jacke für außen, wenn man nicht zu den robusten Hichlandern gehört, denn der V-Ausschnitt muss dann auch noch mit Tüchern verhüllt werden.

 

Ein kurze Umfrage auf Twitter ergab...perfekt.

 

Endlich war ich ein Schritt weitergekommen: Burda 10/2018 Nr. 110 wird meine neues Schnittmuster werden

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