Ich liebe Nähpodcasts. Auf dem Weg zur Arbeit höre ich sie regelmäßig, beim Bügeln und gerne auch beim Nähen im Nähzimmer, wenn es mein Nähstück zulässt. Mir gefallen besonders die unterschiedlichen Kategorien, der Rückblick was in der letzten Zeit entstanden ist, was geplant wird, für die Zukunft, neu Entdecktes on- und offline etc.
Da ich keinen eigenen Podcast habe, muss der Blog herhalten, für eine Sammlung dessen, was sich bei mir im letzten Monat so getan hat und so wurde eine neue Kategorie geboren: Das Monatsgeschneck.
Starten wir mit dem April:
Genäht:
Es ist ganz erstaunlich, denn in diesem und im letzten Monat, habe ich gefühlt meine gesamte Freizeit im Nähzimmer verbracht, trotzdem ist nur ein Kleidungsstück fertig geworden: Mein Kapuzenpulli aus dunkelblauem Nikki. Damit bin ich allerdings sehr glücklich, auch wenn das Schnittmuster am Anfang mir so gar nicht gepasst hat. Ich hoffe, ich kann das diese Woche noch verbloggen.
Außerdem habe ich noch ein wenig "social sewing" betrieben und die Gardinen der Nachbarin gekürzt. Normalerweise bin ich ja nähtechnisch eher egoistisch, aber bei netten Nachbarinnen, die im Gegenzug dann gerne die Katze in unserem Urlaub betreuen, mache ich eine Ausnahme.
März und April bedeutet in unserem Dorf auch immer Konfirmations- oder Kommunionszeit. Ehrensache, dass es als Geschenk etwas Selbstgenähtes gibt. Dieses Jahr mussten nicht ganz so viele Geschenke erstellt werden, denn der Jahrgang der Schneckennasen war schon letztes Jahr dran. Deshalb habe ich waschbare Abschminkpads genäht und weil ich ausreichend Stoff habe, werde ich auch für uns noch welche machen. Mit drei Damen im Haus lohnt sich das ja.
Im Rahmen des Spring Style Along habe ich mit der geplanten Hose Marella aus der Nähtrends begonnen und was soll ich sagen (die mir auf twitter folgen haben es schon mitbekommen), die erste Probehose ist viel zu eng. Komischerweise vor allem hinten. Aber es hilft ja nichts, Speckpölsterchen am Allerwertesten brauchen Platz, also habe ich nochmal größer zugeschnitten und wenn ich heute bei IKEA noch ein paar Meter Bomul erstanden haben, hoffe ich bis zum Wochenende eine passende Probehose erstellt zu haben.
Geplant:
Auf der Planungsliste für den kommenden Monat stehen die Kleidungsstücke, die ich schon beim Spring Style Along verbloggt habe. Mehr brauche ich mir echt nicht vornehmen....wenn ich das schaffe, bin ich schon sensationell gut.
Entdeckt:
Ich bin nun erst seit ein paar Wochen auf Instagram unterwegs und fremdel immer noch ein wenig mit dem Medium, deshalb kann sein, dass ich in dieser Rubrik Dinge poste, die jeder andere Nähnerd schon lange kennt. Für mich sind sie neu. Ebenfalls war für mich neu auf Instagram, dass jeder praktisch jeden Artikel, in dem ein Hersteller genannt wird, als Werbung kennzeichnet. Ich weiß, dass das auf privaten Blogs nicht notwendig ist, wenn man dafür nicht bezahlt wurde, in welcher Form auch immer, und der geplante Link in einem redaktionellen Kontext steht, Ob das allerdings hier für diese Rubrik gilt, bin ich mir nicht so sicher. Also, hier kommt nun vollkommen unaufgeforderte und unbezahlte Werbung für Dinge, die mir gefallen:
Schnittmusterlabel Claire Massieu
Durch den Podcast von Elle Plus bin ich auf diese Label aufmerksam geworden, ich kannte das vorher noch nicht. Die beiden sehr sympathischen Frauen, die dahinter stecken wurden im Podcast interviewt und die Schnitte, die die beiden anbieten sind sehr schön. Mir hat besonders die Hose "Luise" gefallen, Irgendwie bin ich wohl zur Zeit auf dem Hosentrip.
Auf der Erlanger Kreativmesse (darüber schreibe ich noch) ist mir dieser Stand aufgefallen, weil die Stoffe so wunderschöne Farben hatten. Afrikanische Wachsprints, handbedruckte Stoffe aus Indien, Batikstoffe aus Java, all das war im Programm und ich hätte am liebsten den ganzen Stand gekauft. Entschieden habe ich mich schlussendlich für einen indischen handbedruckten Baumwollstoff. Im Onlineshop kann man die Stoffe bestellen. Auf den Bildern dort kommen die Farben aber bei Weitem nicht so toll heraus, wie sie tatsächlich sind.
Schon lange schwebt mir das Stoffe färben mit Pflanzenfarben vor. Ich würde das wahnsinnig gerne mal ausprobieren, habe aber wenig Lust auf Experimente und "Learning by Doing" mit tatsächlichen Pflanzen, die auf Feld und Wald gepflückt wurden. Ich habe ein wenig Bedenken, das ich dann unendlich viele Meter Stoff färbe, den ich dann aber gar nicht mehr weiterverwenden kann, weil es nicht geklappt hat.
Der oben genannte Shop ist eigentlich Anlaufstelle für Wollfreaks, aber er führt auch Färbepflanzen als Farbextrakte. Das finde ich sehr spannend, denn ich könnte mir vorstellen, dass damit vielversprechendere Ergebnisse erzielt werden können. Wenn ich irgendwann mal viel Zeit habe (hüstel...) werde ich das ganz bestimmt ausprobieren.
Besucht:
Am 13./14.2019 fand in Erlangen die Kreativmesse statt. Ich wollte da schon immer mal hin. und so haben eine der Schneckennasen und ihrer Freundin und ich mich auf den Weg gemacht. Mit Frau Apfelgrünliebe haben ich mich darüber hinaus dort zu einem Kaffee verabredet und was soll ich sagen, ich hatte einen sehr schönen und auch erfolgreichen Messetag.
Die Messe richtet sich an private Kreative und ist keine Fachmesse, sie kommt auch in Teilen deshalb ein wenig "altbacken" daher, wenn man sich aber in die Stände ein wenig rein kämpft, dann gibt es einiges Schönes zu entdecken. Ein Stand hatte Nähzubehör in ganz großer Auswahl und Vielfalt und ich hatte mich dann richtig geärgert, dass ich nicht ein wenig planvoller meinen Einkaufszettel gestaltet hatte. Es gab auch einen Stand mit professionellen Nähhilfsmitteln, wie Schneiderbüsten, Ärmelbretter und Bügeleier usw.. Bei einem, in einer kleinen Manufaktur erstelltem, metallenem Handmaß bin ich dann auch kurz stehen geblieben, aber 35 Euro, ne, so professionell brauche ich es dann auch nicht.
An Stoffen selbst gab es in großer Anzahl die unvermeidbaren Kinderjerseystoffe, die für die entsprechend Zielgruppe ganz sicher außerordentlich attraktiv waren, aber nichts für mich. Auch viele Winterstoffe waren im Angebot und das ist ja auch das, was man im April nicht unbedingt kaufen will.
So hatten Frau Apfelgrünliebe und ich ausreichend Zeit zu quatschen und Kaffee zu trinken, die Mädels haben sich durch die zahlreichen Workshops gearbeitet, Stifte aus Holz gedrechselt und Flaschen mit Serviettentechnik beklebt und um 17.00 Uhr haben wir dann beseelt die Heimfahrt angetreten.
Meine Ausbeute: 150 cm schwarzes Kunstleder für einen Rucksack, graue Bündchenware für einen grauen Nikki aus dem Bestand, Nähmaschinennadeln, ein magnetisches Nadelkissen, Reihgarn und ein Handmaß für 4,50 € (und nicht 35 €). Und natürlich die süßesten kleinen Stempelchen für Etiketten und Labels, mit einer wunderschön dazu geschenkten Dose.
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